Dance-Moves Projekt


Rassismus im Tanz Anfang des 20. Jahrhunderts.
Choreograf Reggie Wilson


Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren. Black power-Bewegung, black-arts-Bewegung: Black Dance
Tanzhistorikerin Susan Manning


Erste gemischte Tanzcompagnie
Choreografin Anna Halprin


„Ich war schwarz und Amerikaner, ich lebte auf diesem Planeten und ich machte meine Arbeit.“
„Je umfassender dieses Verständnis von Freiheit in der Arbeit wurde, desto persönlicher und spezifischer wurde es für mich.“
Choreograf Reggie Wilson


„Vogueing“ entsteht Ende der 1960er Jahre in New York. Neben der Überwindung von Klassifizierungen aufgrund der Hautfarbe wird jetzt für die Überwindung von Geschlechtergrenzen und Gender-Klischees gekämpft: Transgender Carmen Xtravaganza


Carmen Xtravaganza, Transgender-Tänzerin: „Mein bester Freund und ich sind 1978 von zuhause abgehauen. Wir wurden beide Frauen.“


Vogueing: Kassandra Ebony
„Ich nehme all diese negative Energie, bündle sie in meinem Kostüm und meinem Tanz und gehe damit dann an die Öffentlichkeit. So mache ich das.“


Steven Cohen, Choreograf, Südafrika: „Dass ich Jude, schwul und weiß bin, spielt in meiner Arbeit eine zentrale Rolle. Es sind die drei Grundpfeiler, auf die sich meine Arbeit stützt.“


Der „klassische Ballett-Körper“: Schmale Füße, sehr dünne Knöchel, schlanke Waden, zierliche Knie, lange Oberschenkel, schmales Becken und einen schlanken Oberkörper. Außerdem hat er einen langen Hals mit einem kleinen Ballerina-Kopf darauf. Und möglichst lange, flügelgleiche Arme. „Meine Schultern sind etwas zu breit, weniger wäre hier mehr.“ Marie-Agnès Gillot, Primaballerina
Maguy Marin, Choreografin: Dieser Körper wird zum weltweiten Schönheitsideal. Man sieht den Körper überall in der Werbung. Auf der Straße weniger.


Japan, Ende der 1950er Jahre. Die Geburt einer völlig gegensätzlichen Tanzform: Butoh. „Dass wir gegenüber dem Westen Komplexe haben, hat schon fast Tradition.“ Akaji Maro, Choreograf, Japan.

In dem durch die atomaren Katastrophen von Nagasaki und Hiroshima traumatisierten Land wird Butoh zum Symbol einer dem Untergang geweihten Welt.
Angezogen durch eine neue Tanzbewegung, angeführt durch Maguy Marin Jahren lassen sich in den 1980er Jahren viele japanische Choreografen in Frankreich nieder.


Als Reaktion auf das tyrannische Schönheitsideal des Ballett macht Maguy Marin die Benachteiligten zu ihrem Thema. Diejenigen, die man nicht sehen will. „Ich liebe es, wenn der Tanz machmal arhythmisch und unkoordiniert ist.“


Olivier Dubois, Choreograf und Tänzer, Frankreich: „Als ich mich entschloss, Tanz zu meinem Beruf zu machen, war die erste Reaktion meiner Eltern ‚hast Du Dich schon mal im Spiegel angesehen?‘ Ich antwortete,’ich weiß genau, wie ich aussehe, aber ich muss es einfach versuchen.'“
Doris Uhlich, Choreografin und Tänzerin (2009): „Mir war schon klar, ich habe einen größeren Popo als die Anderen.“


Pina Bausch, Direktorin am Tanztheater Wuppertal 1973 bis 2009


Raimund Hoghe, Tänzer und Choreograf, seit 1990er, bewegt sich ganz ohne Maske. Er nimmt seinen Buckel zum Ausgangspunkt, um über die Rolle des Körpers in unserer Gesellschaft und in seinem Heimatland Deutschland nachzudenken. „Wo führen extreme Körperbilder hin.“


Die Behinderung zwingt zur Radikalität: Ali und Hédi Thabet Tänzer und Choreografen 2010er Jahre, Frankreich. Ich will meine Behinderung weder verstecken noch will ich sie herausstellen, darum geht es nicht.
DV8 /Lloyd Newson Tänzer /Choreograf, 2000er Jahre


Die Kunst und das Phantasma vom Maschinenkörper: Oskar Schlemmer und das Triadische Ballett, 1930er Jahre. Popping der 1980er Jahre ahmt Bewegungen eines tanzenden Roboters nach. 2014 tanzen die Roboter selbst.

Drew Dollaz, Tänzer, Brooklyn, New York, will diesen Stil verbessern und ist einer der Erfinder des „Flexing“. Extreme Beugungen lassen den Körper unwirklich erscheinen. „Durch die Isolation einzelner Körperteile entsteht der Eindruck, dass man seinen Körper perfekt unter Kontrolle hat.“
„Technisch gesehen brechen wir uns nicht die Knochen, wir machen extreme Dehnübungen. Wir reißen nicht an unseren Bändern sondern machen sie geschmeidig. Und dann führen wir unsere Bewegungen aus.“


Tanzende Hollogramme: Z.B. Dita von Teese oder Hatsune Miku. Sie ist eine vom japanischen Manga-Künstler und Illustrator Kei Garō entworfene virtuelle Figur, die in Asien Massen begeistert.