EXORZISMUS – KREUZIGUNG – TOD
Wie die 23-jährige Irina Cornici durch ihren Beichtvater zu Tode gefoltert wurde

Über drei Tage hatte Daniel Corogeanu die als schizophren diagnostizierte Irina Cornici an ein Kreuz gefesselt misshandelt, um Ihr den Satan auszutreiben. Im Rumänischen Vaslui wird er am 24.6.2005 von maskierten Polizisten der Presse vorgeführt.
Den Teufel treibt man nicht mit Pillen aus
Daniel Corogeanu New York TimesAm 15.6. stirbt Irina auf dem Weg ins Krankenhaus an Dehydrierung, Erschöpfung und Sauerstoffmangel
Vier Nonnen seines Klosters "Zur heiligen Dreifaltigkeit" helfen ihrem 29-jährigen Prior bei dem Exorzismus.
Er befiehlt seinen vier Lieblingsnonnen, ein Kreuz zu zimmern
Tagesspiegel 3.7.2005Schwester Simona
Als das Kreuz fertig ist, legen die Nonnen es in den Klostergarten. Irina wird herbeigeschafft. Mit Eisenketten zurren sie Irinas Arme, Beine und Hüften am Kreuz fest.
Tagesspiegel-Autor LichterbeckSchwester Nicoleta (32)
Dann schleifen sie Irina am Kreuz in die Klosterkirche. Ihre Brust wird mit einem Stofftuch so fest auf der Holzlatte fixiert, dass sie kaum mehr atmen kann
Tagesspiegel 3.7.2005Schwester Elena (23)
Corogeanu presst ihren Kopf mit beiden Händen auf das Holz, spricht Gebete und besprengt sie mit Weihwasser
Tagesspiegel 3.7.2005Schwester Adina (21)
Über den Mund heften ihre Peinigerinnen ihr breites Klebeband. Sie habe Obszönitäten von sich gegeben und nach Sex verlangt, sagen die Nonnen später aus
Tagesspiegel 3.7.2005Das Kloster "Zur Heiligen Dreifaltigkeit" nahe Tanacu, Rumänien, ist von einem weissen Lattenzaun umgeben.
Ein halbes Duzend Schilder weisen Besucher auf die strengen Klosterregeln hin:
"Kein Zutritt für Männer nach 16 Uhr.."
"Kein Zutritt für Frauen in Hosen oder ohne Kopfbedeckung.."
"Zutritt nur für Angehörige der Orthodoxen Kirche.." oder
"Dies ist Gottes Haus, hier singen die Engel.."
New York TimesIn der Annahme, Corogeanu würde weiter studieren, hatte ihn der lokale Bischoff trotz dessen mangelnder Erfahrung zum Priester geweiht
Ich glaube, Gott wollte sie auf diese Weise erretten
Daniel CorogeanuNew York TimesDie Anzahl Rumänischer Klöster hatte sich seit dem Ende des Kommunismus 1990 fast verdreifacht, die Anzahl der Mönche vervierfacht.
"Zur heiligen Dreifaltigkeit" hat weder fliessend Wasser noch Stromanschluss.
Der Bruder der Gekreuzigten, Vasile Cornici (25) sagt uns im Interview:
Es ist schlimm, dass sie tot ist.Das Wichtigste ist aber, ihre Seele ist gerettet!
Vasile Cornici am 25.6.2005Vasile und Irina waren im Januar 2005 in das Kloster gekommen. Sie waren im Waisenhaus aufgewachsen, nachdem der Vater sich erhängt hatte.
Der Bürgermeister von Tanacu, Georghe Focsa vor dem Rathaus
Ihr müsst den Eindruck haben, hier gibt's nur Verrückte.
Erst Dracula, dann Ceausescu, jetzt Corogeanu.
Georghe Focsa, Tagesspiegel 3.7.2005Auf dem Dorfplatz von Tanacu sprechen wir mit Bürgern des Ortes:
Bei lebendigem Leibe würde ich ihm die Haut abziehen
Vasile Mourescu (54) am 25.6.2005Die Mutter Irinas, Elena Antohi (50) lebt mit ihrem zweiten Mann, Costicar, in Perieni
Mit Nachbarn vor ihrem Haus.
Elena und Costicar drei Tage nach der Beisetzung an Irinas Grab in Perieni
Der Teufel ist um den Preis ihres Körpers besiegt worden
Daniel CorogeanuNew York TimesDie Dorfstrasse von Perieni
Nur Gott weiss, warum er sie zu sich genommen hat
Daniel CorogeanuNew York TimesDaniel Corogeanu trat im Januar 2008 eine 7-jährige Haftstrafe an. Auch die vier Nonnen, erhielten Freiheitsstrafen.